Zu den Inhalten des Entwurfs gehört unter anderem, dass Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten ihre Löhne offenlegen sollen. Arbeitnehmer in der privaten Wirtschaft aber auch in öffentlichen Betrieben – ausgenommen Beamte der Länder und Kommunen – sollen ein individuelles Auskunftsrecht haben. „Wenn dann eine Frau merkt, dass sie weniger verdient als ihre männlichen Kollegen, kann sie sich beschweren. Beruft sich das jeweilige Unternehmen auf fachliche Gründe, muss dies bewiesen werden“, sagt die Elmshorner Politikerin. Weiterhin soll in Stellenanzeigen das vorgeschriebene Mindestentgeld angegeben werden. „Ich halte diese Vorgaben für einen großen Schritt hin zu mehr Lohngerechtigkeit“, betont Raudies. Sie freut sich, dass nun endlich Bewegung in dieses Thema gekommen ist und darüber verhandelt wird. Aber: Einige Unionspolitiker befürchten eine Neiddebatte. Das versteht die Elmshorner Landtagsabgeordnete nicht. „Ich finde die Tatsache, dass wir heutzutage immer noch über ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern diskutieren müssen, peinlich. Dieser SPD-Gesetzesentwurf bietet eine gute Gelegenheit, das Gender Pay Gap auf absehbare Zeit endlich zu schließen.“
SPD will Gender Pay Gap schließen – und die Union mauert!
Die SPD macht progressive Politik in Land und Bund. „Das gilt auch für das Thema geschlechtergleiche Bezahlung“, berichtet die SPD-Landtagsabgeordnete Beate Raudies. Bereits Ende 2015 hatte Familienministerin Manuela Schwesig gehandelt und Kanzlerin Angela Merkel einen Entwurf für ein Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit vorgelegt. „Immer noch beträgt der Lohnunterschied zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten 21 Prozent. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich auf den hinteren Plätzen. Wir wollen das nicht mehr hinnehmen“, so Raudies.
