„Die halbstündige Regionalexpress-Verbindung auf der Strecke Elmshorn–Hamburg ist für Elmshorn eine gute Nachricht. Der Eiertanz um Tornesch ist dagegen mehr als ärgerlich!“ Mit diesen Worten haben die SPD-Landtagskandidatin Beate Raudies und der Kreis Pinneberger SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Ernst Dieter Rossmann die Nachricht über die Taktverdichtung kommentiert, bei der der Bahnhalt Tornesch aber weiter außen vor bleiben soll. „Halbstündig verkehrende RE-Züge schaffen deutlich verbesserte Möglichkeiten für Pendler aus dem Raum Elmshorn“, freut sich Raudies. „Mehr Verbindungen und leerere Waggons werden die Strecke nachhaltig attraktiver machen und sicher für einen Zuwachs beim Fahrgastaufkommen sorgen!“ Mit der Entspannung bei der Auslastung der Züge entfällt aber auch ein in Kiel immer wieder vorgetragenes Argument gegen einen Halt der Bahnen in Tornesch. „Wenn CDU-Verkehrsminister Jost de Jager bisher immer sagte, dass es keinen Sinn macht, wenn ein Zug, der in Elmshorn schon voll ist, noch in Tornesch hält, so wird diese Rechtfertigung mit dem Fahrplanwechsel im Winter 2014 obsolet“, betonen Raudies und Rossmann. „Wenn zusätzlich bekannt wird, dass die Verbindung Kiel–Hamburg einen neuen Spielraum von zwei bis drei Minuten bekommen soll, so wird gänzlich unklar, dass der Region Uetersen-Tornesch-Moorrege weiterhin der Halt von Regionalexpressen verweigert wird.“ Die SPD-Politiker wundern sich außerdem darüber, dass weder Uetersens Bürgermeisterin Andrea Hansen noch Torneschs Verwaltungschef Roland Krügel von den neuen Planungen informiert wurden. „Auch in seinem Briefwechsel mit mir in den vergangenen Wochen und Monaten hat Herr de Jager über die geplanten Änderungen nichts verlauten lassen“, ärgert sich Rossmann. „Ich kann das nur so interpretieren, dass der Minister gedacht hat, er könne Kommunalpolitik und Abgeordneten über vollendete Tatsachen den Wind aus den Segeln nehmen.“ Dieses Kalkül wird allerdings sicher nicht aufgehen. „Die Bahnversorgung der Region Uetersen-Tornesch-Moorrege ist nach wie vor nicht zufriedenstellend. Deswegen werden wir weiter auf Verbesserungen dringen“, kündigen die beiden SPD-Politiker an. Zu begrüßen sei deshalb auch die Initiative von Uetersens Bürgermeisterin Andrea Hansen für einen Regionalpakt. „Es ist an der Zeit, dass in Kiel endlich wahrgenommen wird, dass der Bahnhof Tornesch der Bahnhalt für eine ganze Region mit einem Einzugsgebiet von knapp 40.000 Menschen ist. Dafür macht es Sinn, verstärkt gemeinsam aufzutreten“, unterstützen Raudies und Rossmann den Hansen-Vorstoß. „Wir befinden uns in einer entscheidenden Phase“, betont Rossmann. „Dem Kieler Verkehrsministerium sind die Argumente gegen den RE-Halt in Tornesch inzwischen nahezu ausgegangen. Jetzt ist es wichtig, den Druck hoch zu halten, damit die Weichen doch noch in die richtige Richtung umgestellt werden!“