Politik und wilde Tiere

Kürzlich erhielt die SPD-Landtagsabgeordnete Beate Raudies Besuch von ihrer Kollegin Sandra Redmann, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. Bei dieser Gelegenheit besichtigten die beiden SPD-Politikerinnen die Wildtierstation in Klein Offenseth-Sparrieshoop. Während eines Rundgangs erfuhren die beiden Abgeordneten vieles über die tägliche Arbeit mit und für die tierischen Schützlinge der Station.

Katharina und Christian Erdmann, Leiter der Einrichtung, päppeln auf 2,5 Hektar nicht nur verletzte Wildtiere, wie unter anderem angefahrene Rehe, wieder auf, sondern kümmern sich auch um nicht artgerecht gehaltene Exoten, wie Kängurus und Silberfüchse sowie um verwahrloste Nutztiere, die von Amts wegen bei ihnen untergebracht werden. 1600 Tiere waren es 2015, und die Erdmanns rechnen auch dieses Jahr wieder mit vielen tierischen Notfällen. Finanziert wird die Station größtenteils aus Spenden. Aber: „Wir stellen fest, dass wir viele Tiere versorgen müssen, die von den Leuten aus Unkenntnis zu uns gebracht wurden. So etwa Baby-Feldhasen und Rehkitze aus dem Wald. Das ist aber nicht nötig, da die Eltern ihre Jungen selbst wiederfinden. Das wissen viele Menschen aber nicht. Außerdem gibt es viele Anfragen von Kindergärten und Schulklassen. Wir möchten eine Art grünes Klassenzimmer anbieten“, so Christian Erdmann. Deshalb soll in den kommenden Jahren ein Arbeitsschwerpunkt auf Umweltbildung gelegt werden. Weiterhin bietet die Station zwei Ausbildungsplätze für angehende Zootierpfleger sowie Möglichkeiten, Freiwilligendienst zu leisten. „Wir würden gerne eine weitere feste Stelle schaffen, um qualifizierte Arbeit machen zu können“, so Katharina Erdmann. Redmann und Raudies waren beeindruckt vom Engagement der Wildtierstation-Betreiber. „Mir gefällt vor allen Dingen der Umweltbildungsansatz. Dafür könnte man beispielsweise Geld aus Glückspiel-Bingo-Mitteln erhalten, wenn entsprechende Anträge gestellt werden“, sagte Redmann, die auch Vorstandsvorsitzende der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ist. Beide Politikerinnen sagten zu, die Anliegen der Station zu unterstützen.