Kurzes Gleis am Bahnhof Tornesch keine gute Lösung

Bahnhof Tornesch: Der Bahnsteig in Richtung Norden wird nicht verlän­gert. Das steht in dem Antwortschreiben, das die SPD-Landtagsabgeordnete Beate Raudies auf ihre Anfrage von der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft (LVS) erhalten hat.

Wie berichtet, hatte sich die Elmshorner Abgeordnete auf Grundlage einiger Presseberichte erkundigt, weshalb der Bahnsteig für Züge nach Hamburg verlängert wird, das Nachbargleis jedoch nicht. Weiterhin fragte sie, ob es richtig sei, dass künftig die Türen hinterer Waggons von Zügen in Richtung Norden in Tornesch verschlossen werden, weil die Länge des Zuges die des Bahnsteigs deutlich übertreffen wird. Die LVS dementiert diese Information. So heißt es, das in den Medien geschilderte Verschließen einzelner Wagen entspreche nicht den Planungen der LVS. Doch werde der Bahnsteig in Richtung Norden nicht verlängert. Der Grund: Stadtauswärts verteile sich das Pendleraufkommen über einen längeren Zeitraum, sodass ein Ausbau nicht erforderlich sei. Weiterhin sei nicht geplant, dass die 285 Meter langen Marschbahnen mit Zugziel Westerland jemals in Tornesch halten werden. Die Errichtung eines kleineren Bahnsteigs hält die Abgeordnete für zu kurz gedacht, denn „vor dem Hintergrund der A7- Ausbauplanungen ist es wichtig, möglichst viele Pendler im öffentlichen Nahverkehr aufzufangen. Weiterhin zeigen Erhebungen, dass es künftig immer mehr Berufspendler auch in Richtung Norden geben wird. Daher ist es jetzt, während der Bauarbeiten am Bahnhof nicht nur geboten, sondern vorausschauend, den zweiten Bahnsteig ebenfalls zu verlängern.“ Laut LVS wird die Zahl der Zugfahrten von Tornesch nach Hamburg ab 2014 massiv gesteigert. Stündlich soll es eine Direktverbindung zum Hauptbahnhof geben. Einschließlich der verlängerten Züge morgens will die LVS damit eine Kapazitätserweiterung um 30 Prozent erreichen. In der Hauptverkehrszeit sei es leider nicht möglich, die Taktfrequenz zu steigern. Es bleibe daher bei drei Zügen pro Stunde und Richtung. Dazu Beate Raudies: „Das ist für Tornesch keine zufriedenstellende Lösung, da auch hier immer mehr Menschen aus der Region in die Bahn umsteigen. Da sollte jetzt entsprechend investiert werden. Und zwar schnell!“