Frauen sind mehr wert

„Lohndiskriminierung von Frauen bleibt ein aktuelles Thema“, sagt die SPD-Landtagsabgeordnete Beate Raudies anlässlich des Equal Pay Day, des Tages der Lohngerechtigkeit, der diesmal auf den 21. März fällt.

Weshalb ist das so? „Dieser Aktionstag kennzeichnet den Tag, bis zu dem Frauen nach Ablauf eines Jahres länger arbeiten müssen, um den durchschnittlichen Lohn von Männern per 31. Dezember des vergangenen Jahres zu erreichen“, berichtet die Politikerin. Aktuell verdienen Frauen in Deutschland immer noch 22 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Damit ist Deutschland eines der Schlusslichter im europäischen Vergleich. „Und das, obwohl es die Frauen sind, die bei den Bildungsabschlüssen eindeutig die Nase vorn haben. Das ist ein Skandal“, so Raudies. Ein Rechenexempel: Geht es in diesem Tempo weiter, wird erst in 100 Jahren in diesem Land Lohngerechtigkeit erreicht. „Das ist nicht hinzunehmen“, sagt die Elmshorner Landtagsabgeordnete. Doch damit nicht genug: Es sind hierzulande immer noch hauptsächlich Frauen, die in Mini-Jobs ohne soziale Absicherung arbeiten oder mit Niedriglöhnen abgespeist werden. Wie Erhebungen von Arbeitsforschungsinstituten ergeben haben, schützen Berufserfahrung und Ausbildung nicht vor geschlechterspezifischer Diskriminierung. Und das nicht nur im Niedriglohnsektor, sondern quer durch die gesamte Einkommensskala. Beate Raudies: „Die Zeit der freiwilligen Vereinbarungen ist vorbei. Wir brauchen daher endlich ein Entgeltgleichheitgesetz, das für Lohngerechtigkeit sorgt.“