Dazu die Elmshorner SPD-Landtagsabgeordnete Beate Raudies: „Der Jamaika-Koalitionsvertrag sieht umfassende Änderungen im Schulsystem vor, besonders die flächendeckende Rückkehr der Gymnasien zum Abitur nach neun Jahren. Jüngsten Presseveröffentlichungen zufolge sollen sich die Gymnasien bezüglich ihrer Zukunft bereits Anfang 2018 festlegen. Die neue Koalition hat die Hürde für die Gymnasien, die aus guten pädagogischen Gründen bei G8 bleiben wollen, absurd hochgelegt. Solche gravierenden Änderungen des Schulsystems müssen in einem landesweiten Bildungsdialog ausverhandelt werden, in dem Lehrkräfte, Schülerinnen und Schülern, Eltern und weitere Akteurinnen und Akteure ihre Anliegen einbringen dürfen.“ Raudies sieht hier auch die Elmshorner Christdemokraten in der Pflicht: So habe der Elmshorner CDU-Fraktionsvorsitzende Immo Neufeldt direkt nach der Wahl Fingerspitzengefühl und Sensibilität in dieser Frage angemahnt und gefordert, die Betroffenen zu hören. Solche Eingriffe dürften auch nicht vorgenommen werden, ohne ihre Auswirkungen auf die Schulträger zu berücksichtigen, so die Abgeordnete weiter. Raudies: „Die CDU muss einsehen, dass durch ihre Positionswechsel erst von G9 zu G8 und nun von G8 zu G9 den Schulträgern zusätzlicher Aufwand entsteht.“ Konkret: Künftig wird es an den Gymnasien einen zusätzlichen Jahrgang geben, der entsprechende Klassen- und Fachräume benötigt. „Es muss mit den Kommunen vereinbart werden, auf welchem Weg ihnen die entstehen Kosten erstattet werden“, sagt Raudies, die finanzpolitische Sprecherin ihrer Fraktion ist. Klar ist für die Elmshorner Abgeordnete auch, dass der vorübergehende Minderbedarf an Lehrkräften nicht dazu dienen darf, Lücken in der Unterrichtsversorgung zu stopfen. „Diese Stellen müssen den Schulen erhalten bleiben“, so Beate Raudies.
Eingriffe in die Schulstruktur nicht ohne Bildungsdialog!
Wesentliche Änderungen des Schulgesetzes dürfen nur stattfinden, wenn es vorher einen erneuten landesweiten Bildungsdialog mit den Lehrkräften, Schülern, Eltern und weiteren an der Schule Beteiligten gibt. Das fordert die SPD-Landtagsfraktion in einem Antrag für die nächste Landtagssitzung.
