Das Schweigen des Ministerpräsidenten ist nicht akzeptabel

Thomas Losse-Müller und Beate Raudies: Die Befragung der Finanzministerin hat gezeigt, dass die Verhängung einer Haushaltssperre überflüssig und somit ein schwerer Fehler war. Unsere Erwartung ist, dass sich die Finanzministerin dafür entschuldigt und nicht weiterhin ihre Panikreaktion verteidigt.


Anlässlich zur heutigen Sondersitzung des Finanzausschusses zur Haushaltssperre erklären der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Thomas Losse-Müller sowie die finanzpolitische Sprecherin, Beate Raudies:

„Die Befragung der Finanzministerin hat gezeigt, dass die Verhängung einer Haushaltssperre überflüssig und somit ein schwerer Fehler war. Unsere Erwartung ist, dass sich die Finanzministerin dafür entschuldigt und nicht weiterhin ihre Panikreaktion verteidigt.
Die Landesregierung hat dauerhaft Vertrauen zerstört. Alle Menschen, die auf Geld aus dem Landeshaushalt angewiesen sind, wissen nun, dass die Regierung nicht verlässlich ist. Das gilt umso mehr, weil Heinold eine weitere Haushaltssperre in diesem Jahr nicht ausgeschlossen hat.
Die vorgelegten Kürzungen werden wir in ihren Auswirkungen genau analysieren und auch in den Ausschüssen hinterfragen. Klar ist: hätte Schwarz-Grün die Landesregierung nicht mit einem zusätzlichen Ministerium sowie teureren Stellen für Staatssekretäre und in Stabsbereichen aufgebläht, hätte man jetzt nicht so massiv kürzen müssen.
Während die Finanzministerin keine ausreichende Erklärung liefert, schweigt der Ministerpräsident vollständig. In dieser unsicheren Zeit für das Land duckt er sich weg. Schon am Freitag habe ich den Ministerpräsidenten schriftlich gebeten, in der Sondersitzung des Landtages am Freitag eine Regierungserklärung abzugeben. Das hat der Ministerpräsident abgelehnt. Das ist angesichts des angekündigten finanzpolitischen Kurswechsels nicht akzeptabel.
Wir waren uns bisher fraktionsübergreifend einig, dass man auch in Krisen investieren muss. Das hat sich jetzt geändert und dazu muss sich der Ministerpräsident erklären. Schleswig-Holstein hat große Zukunftsaufgaben zu bewältigen. Dafür muss weiter investiert werden. Ein finanzpolitisches Instrument hat meine Fraktion beispielsweise mit dem Transformationsfonds bereits im vergangenen Jahr vorgestellt.“

Thomas Losse-Müller

Beate Raudies