Werden Radwege an Landesstraßen im Kreis Pinneberg von der Mobilitätswende ausgenommen?

Radfahren auf dem Radweg entlang der L 107 zwischen Prisdorf und Tornesch – das ist aufgrund des schlechten Zustands kein Vergnügen und sogar gefährlich.

Florian Juhl (von links) und Stefan Weber mit dem Schreiben an den Petitionsausschuss. Unterstützung gibt es auch von Prisdorfs Bürgermeister Rolf Schwarz, Uwe Behrend und Beate Raudies

„Und daran wird sich auch erst einmal nichts ändern, da die Regierung die Radwege nach einer Prioritätenliste saniert. Das habe ich nach einer Anfrage ans Verkehrsministerium von Minister Buchholz erfahren“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Beate Raudies.

Die Elmshorner Politikerin hat sich mit ihrem Abgeordnetenkollegen Stefan Weber mit Florian Juhl vom Kinder- und Jugendbeirat (KJB) Prisdorf, Bürgermeister Rolf Schwarz und Uwe Behrend, SPD Prisdorf, zu einem Vor-Ort-Termin an der maroden Radlerstrecke in Prisdorf getroffen. Denn Florian Juhl will die Antwort vom Verkehrsministerium nicht hinnehmen. Auch Bürgermeister Schwarz sieht dies kritisch. „Wenn wir hier über den Bau von Radschnellwege sprechen, dann müssen wir aber erst einmal mit den normalen Radstrecken anfangen und diese Wege in Ordnung halten“, sagt er. Deswegen gibt es eine Petition an den Petitionsausschuss des Landtags, in der partei- und ortsübergreifend eine schnelle Sanierung gefordert wird.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Weber ist Mitglied in diesem Gremium und hat seine Unterstützung zugesagt. Auch er ist bestürzt über den Zustand des Radweges. „Eigentlich dürften Kinder und ungeübte Radler hier gar nicht mehr fahren. Das ist zu gefährlich.“ Denn es gibt hohe Bodenwellen, Löcher im Belag, Flickwerk und sogar streckenweise eine Schotterpiste.

Beate Raudies: „Dieser Radweg ist Schulweg, Familien radeln zu Einkaufen und Leute fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit. Am Wochenende ist es eine beliebte Freizeitradlerstrecke. Die Mobilitätswende kommt an bei den Menschen im Echten Norden. Nur im Verkehrsministerium offenbar nicht. Das muss sich schnell ändern. So dürfen Radwege in Schleswig-Holstein definitiv nicht aussehen“, betont sie. Die Elmshorner Politikerin hatte sich ebenfalls für eine zügige Sanierung des ebenfalls kaputten Radweges an der L 100 zwischen Elmshorn und Horst-Hahnenkamp eingesetzt. „Und ich lasse nicht locker und werde in regelmäßigen Abständen nachhaken, wann erste Sanierungsarbeiten an beiden Trassen vorgenommen werden“, sagt sie.