Besonders während des Lockdowns wurde klar, „dass es überwiegend die Frauen in der Familie waren, die sich weitestgehend um den Alltag und die Kinderbetreuung gekümmert haben. Das sorgte für eine tradierte Arbeitsteilung, was die Organisation des Haushaltes und die Bildung und Beschäftigung der Kinder anging. Viele hatten keine Freiräume mehr und waren zum Ende des Lockdowns an ihre Grenzen gekommen“, so Lucke.
Die psychische Belastung sei sehr hoch, einige hätten Angst vor einer Corona-Erkrankung und fragen sich, wie sie sich und ihre Familie schützen können. Das sei immer noch so und sorge für die betroffenen Frauen für eine permanente Stresssituation.
Die telefonischen Beratungsangebote des Frauentreffs wurden gut wahrgenommen. „Familien haben ja plötzlich während des Lockdowns und der Homeoffice-Arbeit zwangsweise viel Zeit miteinander verbracht. Das barg Konfliktpotenzial“, so Lucke.
Daher seien viele Frauen froh gewesen, dass die Schulen wieder öffneten und sie wieder soziale Kontakte pflegen konnten. Das sei auch beim Frauentreff zu merken, denn die Veranstaltungsangebote würden wieder rege besucht. Weiterhin finden ebenfalls persönliche Beratungsgespräche statt.
Corona sorgte auch dafür, dass der Frauentreff sich nun verstärkt um Social Media und eine neue Homepage kümmert. Daher sei es toll, nun endlich mit mehr Frauenpower arbeiten zu können. „Die Personalaufstockung war nötig“, betont Lucke. Und die Resonanz auf Facebook und Instagram sei sehr gut.
Im kommenden Jahr wolle man sich um eine Kooperation mit den Krankenkassen bemühen, um mit einem vielfältigeren Kursusangebot in Elmshorn präsenter zu werden.
Beate Raudies ist beeindruckt von den Zukunftsplänen und der hohen Nachfrage der Einrichtung. „Das zeigt einmal mehr, wie wichtig der Frauentreff für die Stadt ist.“