Meine Wochennotizen


Woche 36 – 2019 | 2. – 8. September

Montag, 2. September:

Los geht es mit einer Fahrt nach Rendsburg. Hier tagt der Vorstand des Büchereivereins. Da bin ich Mitglied, und weil das Gremium im Mai neu gewählt wurde, nehmen viele neue Leute teil. Deshalb gibt es heute eine etwas längere Sitzung mit ausführlichen Informationen. Neu: Bibliotheken werden „Dritte Orte“ – das muss der Verein vorantreiben. Was das ist? Der amerikanische Soziologe Ray Oldenburg hat den Begriff „Dritter Ort“ geprägt: Ein neutraler Ort, wo man kommen und gehen kann. Niemand spielt Gastgeber, alle fühlen sich zu Hause und wohl. Der Ort ist leicht zugänglich und einladend. Man geht auch gerne allein hin. Er wirkt von außen einladend. Er ermöglicht ein informelles Zusammenkommen – wichtig in einer Zeit, in der es viele Singles gibt und die von Digitalisierung geprägt ist. Da ist es gut, wenn die Menschen sich ungezwungen treffen können. Und das eben nicht hauptsächlich in einem Einkaufszentrum, sondern lieber in der Bibliothek!
Abends fahre ich noch zur Fraktionssitzung in Elmshorn.

Dienstag, 3. September:

Ich brauche heute Morgen ein paar Kaffee mehr. Denn ich will schon gegen 8 Uhr im Kieler Landeshaus sein. Hier tagen wieder die Fraktionsgremien.
Viele KollegInnen sind unterwegs – die Mitglieder des Europaausschusses fahren nach Südtirol, der Wirtschaftsausschuss fliegt in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Abends ist Ortsvorstandssitzung der SPD Elmshorn.

Mittwoch, 4. September:

Mal ganz was anderes: Fachtagung des Arbeiterwohlfahrt- (AWO)-Kreisverbands Pinneberg zum Thema Armut – mit bedrückenden Zahlen. Einige Familien im Kreis Pinneberg müssen mit weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens auskommen. Außerdem liegt die Kinderarmut hier bei 14,5 Prozent und die Jugendarmut bei 9,5 Prozent.
Wichtigster Satz: „Jeder Einzelne, der Flaschenpfand aus Mülltonnen sammeln muss, ist Einer zu viel“, sagte Hans-Jürgen Damm, Vorsitzender der (AWO) im Kreis Pinneberg.
Tja, wer immer noch an der Notwendigkeit des Mindestlohns zweifelt…

Donnerstag, 5. September:

Ich bin im Landeshaus in Kiel. Hier tagt die Arbeitsgruppe Haushaltsprüfung. Die Arbeitsgruppe ist ein Untergremium des Finanzausschusses und setzt sich aus den finanzpolitischen SprecherInnen der Fraktionen zusammen. Die Arbeitsgruppe berät unter der Leitung des Vorsitzenden des Finanzausschusses über die jährlich von der Landesregierung vorzulegende Haushaltsrechnung und die Prüfbemerkungen des Landesrechungshofs. Dazu erarbeitet sie Bewertungen und Stellungnahmen für den Finanzausschuss und den Landtag, mit denen die Landesregierung üblicherweise mit Fristsetzung zu einer sparsameren Haushalts- und Wirtschaftsführung aufgefordert wird.
Heute geht es um Beanstandungen zu den Haushalten des Innenministeriums, des Justizministeriums und des Finanzministeriums. Am Nachmittag geht es weiter mit der Prüfung der Jahresrechnung beim Landesrechnungshof.
Ich bin rechtzeitig zurück zur Mitgliederversammlung des Gemeindetags, die in Seestermühe ausgerichtet wird – im schicken neuen Gemeindezentrum. Bürgermeister Thorsten Rockel zeigt stolz das neue Schmuckstück der Gemeinde.
Es gibt unter anderem ein Referat von Jörg Bülow, dem Geschäftsführer des Gemeindetags: Er übt viel Kritik an der Kita-Reform. Die Gemeinden sehen zwar Qualitätsverbesserung und Entlastung der Eltern, das Ziel einer Entlastung der Gemeinden wird aber komplett verfehlt. Auf alle Kommunen kommen vermutlich höhere Belastungen zu als jetzt. Bülow beklagt außerdem die geringe Gesprächsbereitschaft der Landesregierung.
Auch Gespräche über das Finanzausgleichgesetz laufen aus Sicht der Gemeinden nicht positiv.

Freitag, 6. September:

Abends fahre ich nach Rendsburg zum NORLA-Empfang des Bauernverbands. Ein netter Abend mit interessanten Gesprächen über Landwirtschaft, Nachhaltigkeit, Fleischpreise und Windenergie – dazu Krabben, Roastbeef und Pharisäer satt…

Samstag, 7. September:

In Pinneberg ist Landeselternkongress der Landeselternvertretung der Kitas.
Es gibt interessante Vorträge und Workshops, und viele Vereine und Initiativen präsentieren sich. Zentrales Thema ist die Kita-Reform. Auch Eltern sind nicht vollständig zufrieden, hoffen aber auf die Evaluation.
Schade, dass nicht noch mehr Eltern dabei waren!
Außerdem fahre ich nach Klein Nordende zum Tag der Feuerwehr – dort ist heute Rosentaufe. Eine Kordes-Rose wird auf den Namen „Flaming Star“ getauft. Klar, dass eine in meinen Garten kommt!

Sonntag, 8. September:

Heute ist großer Familientag in Appen mit dem Kreisjugendring. Mein Sohn Till ist als Bufdi dabei.