Meine Wochennotizen

Foto: Berufliche Schule Elmshorn

Woche 21 – 2019 | 20. – 26. Mai

Montag, 20. Mai:

Am Morgen werden die Koffer gepackt für die Klausur an der Ostsee. Zwei Tage lang werden wir von der SPD-Landtagsfraktion uns in Hohwacht über politische Themen unterhalten.
Zunächst mache ich einen Abstecher nach Kiel: Im Landtag gibt es einen Besuch einer deutsch-französischen Schülergruppe.
Hintergrund: Die KGSE pflegt einen Austausch mit dem „Lycée Eduard Branly“ in Nogent-sur-Marne. An beiden Schulen gibt es traditionell ein hohes Interesse an der deutsch-französischen Begegnung. Es sind mehr als 50 SchülerInnen mit ihren Lehrerkräfte im Plenarsaal.
Die SchülerInnen sind gut vorbereitet und stellen jeweils abwechselnd auf Deutsch und französisch Fragen, unter anderem zum Wahlrecht. Ich antworte auf Deutsch und französisch – mit Unterstützung einer Lehrkraft als Simultanübersetzerin.
Dann geht es nach Hohwacht – wobei ich in Kiel erst einmal auf der B 76 im Stau stehe und prompt ein wenig zu spät zur Klausur komme.
Wir blicken zurück auf zwei Jahre Opposition, unsere Auftritte, unser Standing und vieles mehr. Wir fragen uns auch: Was kann so bleiben, was muss besser und anders werden, und welche neuen Schwerpunkte wollen und können wir setzen?
Der Tag endet mit einem gemeinsamen Abendessen. Anschließend mache ich noch einen Strandspaziergang und erlebe einen herrlichen. Sonnenuntergang.

Dienstag, 21. Mai:

Heute ist es leider trüb, und im Laufe des Vormittags zieht der Regen heran.
Die Beratungen werden fortgesetzt. Aus den Facharbeitskreisen kommen Berichte zu Schwerpunktthemen. Gut, dass wir mal Zeit für ausführlichere Diskussionen haben!
Erst am späten Nachmittag bin ich wieder zu Hause – nach einer Heimfahrt im strömenden Regen.

Mittwoch, 22. Mai:

Es geht nach Rendsburg zur Vorstandssitzung und Mitgliederversammlung des Büchereivereins.
Der Landtag hat mich wieder als Vorstandsmitglied vorgeschlagen, und ich werde für drei Jahre gewählt.
Den Nachmittag nutze ich für Schreibtischarbeit.

Donnerstag, 23. Mai:

70 Jahre Grundgesetz – das bestimmt meinen Tag.
Es geht los in der Berufsschule: Hier diskutiere ich mit SchülerInnen aus den Abschlussklassen zum Thema Gleichberechtigung in Theorie und Praxis. Dazu halte ich eine Impulsreferat.
Gegen Mittag fahre ich zur KGSE. Hier haben die SchülerInnen einen Projekttag zum Grundgesetz: Am Vormittag haben die Klassen 5 bis 9 an individuellen Projekten rund um die Themen Rechte, Werte, Partizipation und Gesetze gearbeitet – alles mit Bezug zum Grundgesetz. Mittags wird eine zentrale Feier in der Sporthalle ausgerichtet, zu der auch Gäste aus der Stadt, der Schulaufsicht und dem Ministerium eingeladen sind. Nachmittags präsentieren die Klassenstufen 10 bis 12 ihre Projekte, die sie bereits im Januar vorbereitet haben. Ich finde die Vielfalt toll: Es gibt Kunstprojekte, Lesungen, Musik, philosophische Vorträge und naturwissenschaftliche Präsentationen!
Abends ist die Gedenkfeier zum Thema 70 Jahre Grundgesetz in der Elmshorner Nikolaikirche. Ich halte eine Ansprache.

Freitag, 24. Mai:

Ich begleite die SchülerInnen bei ihrer „FridaysforFuture“-Demo in Elmshorn.
Über einen Landtagsantrag der AfD, die den SchülerInnen das Demonstrieren für Klimaschutz verbieten wollten, habe ich mich geärgert. Ich wünsche mir interessierte junge Menschen, die sich einbringen, engagieren und selbstbewusst ihre Meinung vertreten. Kaum tun sie das, da bricht in der AfD Panik aus. Die AfD ärgert sich offenbar über die wöchentlichen Aktionen von FridaysforFuture, da die Demonstrationen dem gesellschaftlichen Ziel Klimaschutz zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Kein Wunder – die geistreichen Beiträge von AfD-Politikern zum Thema Klimaschutz stehen in einer Reihe mit den Vorstellungen derer, die völlig losgelöst von den Realitäten die Welt wahlweise als Scheibe, als Hohlkugel oder als Eiskugel sehen wollen.
Danach habe ich einen Gesprächstermin mit Elmshorns Bürgermeister Volker Hatje im Rathaus.
Abends freue ich mich auf Weinfest und Musiknacht in meiner Heimatstadt.

Samstag, 25. Mai:

Ich bin ganz optimistisch heute, denn das Europawahlergebnis in den Niederlanden ist ermutigend. Hier konnten die SozialdemokratInnen die WählerInnen überzeugen. Deshalb habe ich gute Laune am Wahlkampfstand.
Am Nachmittag fahre ich zum Kreisjugendfeuerwehrtag nach Moorrege. Hier darf ich in Vertretung für Ernst Dieter Rossmann den Fairnesspreis überreichen.

Sonntag, 26. Mai:

Ich bin bei der Verabschiedung des früheren Elmshorner Wehrführers Stefan Mohr in der Feuerwache Süd dabei. Viele sind gekommen, um Danke zu sagen. Nach 18 Jahren als Wehrführer und mehr als 25 Jahren im Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Elmshorn will sich Stefan Mohr jetzt auf die Aufgaben beim Kreisfeuerwehrverband konzentrieren. Vielen Dank, Stefan Mohr – und alles Gute für die neue Wehrführerin Britta Stender!
Am Abend dann die Ergebnisse der Europawahl – die Zahlen dieses Wahlabends sind für uns erschreckend und enttäuschend – trotz der gestiegenen Wahlbeteiligung. Wir wollen ein soziales Europa mit Mindestlöhnen, konkreten Maßnahmen für den Klimaschutz oder auch eine gerechte Besteuerung großer Digitalkonzerne. Unsere Themen waren offenbar nicht die, die bei dieser Wahl mobilisiert haben. Unser Profil ist in wichtigen Fragen offensichtlich nicht ausreichend scharf und das Vertrauen in unsere Partei bleibt ausbaubar.
Ärmel hochkrempeln, morgen geht´s weiter!