„Die Zahl der ökologischen Landwirtschaftsbetriebe in Schleswig-Holstein steigt. Aktuell sind es 712 Höfe, die ohne chemische Pflanzenschutzmittel arbeiten und auf das Tierwohl achten. Wir wollen uns hier informieren, wie sich ein Hof in der Region zukunftsfähig aufstellt“, so Beate Raudies.
Mit dabei waren Sybille Buchner, Reinhard Reiner und Mario Schaller aus dem SPD-Ortsverein Brande-Hörnerkirchen.
Klar, dass Wilfried Schümann es sich nicht nehmen ließ, seine Gäste über das Hofgelände zu führen und das Betreiberkonzept vorzustellen. Schümann: „Seit 1980 bewirtschaften wir unsere 80 Hektar Land nach biologisch-dynamischen Richtlinien.“ Einfach sei dies zu Anfang nicht gewesen, denn der Hof zuvor wurde konventionell betrieben. „Da mussten wir viel Überzeugungsarbeit leisten – und ja, wir wurden belächelt.“ Das habe sich inzwischen geändert. Wie Stegner und Raudies erfuhren, hat sich der Schümannhof vielfältig aufgestellt: „Ein wesentlicher Bestandteil des Hofes ist die Mutterkuhherde mit insgesamt 60 Rindern. Unser Schwerpunkt im Anbau liegt in der Gärtnerei mit sieben Hektar Feldgemüse- und 3000 Quadratmetern Unterglasgemüsebau. Angler-Sattelschweine, Hühner, Esel, Pferd, Laufenten, Hund und Katzen runden das Bild unseres Bauernhofes ab.“
In einer Backstube wird das eigene, kurz vorher gemahlene, Getreide zu Brot, Brötchen und Kuchen weiterverarbeitet. Die Produkte werden im Hofladen, auf Wochenmärkten und über einen Lieferservice mit Onlineshop vermarktet. Außerdem werden Hoffeste ausgerichtet, und man kann seine Ferien auf dem Schümannhof verbringen.
Auch Schulklassen können den Betrieb besichtigen. „In den 40 Jahren, in denen wir hier tätig sind, waren bestimmt Tausende Kinder bei uns zu Gast und haben hier viel erlebt und gelernt.“ Weiterhin können Studenten der Agrarwissenschaft ihr Pflichtpraktikum ableisten. Der Schümannhof gehört der Organisation Wwoof-Deutschland (WWOOF-World Wide Opportunities On Organic Farms) an. Das heißt: Ein bis zwei Personen können gegen Kost und Logis bei allem mithelfen, was an Arbeit am Hof anfällt.
Bei einer gemeinsamen Kaffeerunde im Anschluss an die Besichtigung stellte sich schnell heraus, dass Sozialdemokraten und Landwirt bei zentralen Themen zusammen stehen. So sollten Lebensmittel laut Schümann nicht nur über den Preis vermarktet werden. „Deshalb ist es so wichtig, dass die Menschen von ihrem Lohn gut leben können, um sich landwirtschaftliche Produkte zu einem vernünftigen Preis auch leisten zu können“, so Stegner. Politik könnte zwar viele Forderungen aufgreifen, um eine würdevolle Tierhaltung auf den Höfen zu ermöglichen, letztendlich entscheide jedoch der Verbraucher. Aktionen von SchülerInnen, wie #FridaysforFuture würden zeigen, „dass die Zeit reif für Veränderungen hin zu mehr Verantwortung für Natur und Landwirtschaft ist. „Wir von der SPD unterstützen das“, betonten Stegner und Raudies.