Die Einrichtung bietet Integrationskurse für Geflüchtete an. 900 Stunden müssen abgeleistet werden. „Die Kurse sind sehr beliebt und werden oft nachgefragt“, so Raudies. Knackpunkt: „Der Einwandererbund darf laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) keine Kinderbetreuung mehr anbieten, da sich die entsprechenden Auflagen geändert haben.“ Deshalb gibt es jetzt erstmalig eine Kooperation mit der Familienbildungsstätte, damit auch Frauen mit kleinen Kindern an den Kursen teilnehmen können.
Es sei lobenswert, dass es in Elmshorn möglich ist, solche Kooperationen schnell und unbürokratisch schließen zu können. „Das ist aber nicht der Sinn der Sache. Der Einwandererbund als Veranstalter dieser wichtigen Kurse muss nach wie vor in die Lage versetzt werden, Kinderbetreuung anbieten zu dürfen. Schafft das BAMF neue Auflagen, muss die Behörde auch dafür sorgen, dass Einrichtungen sie erfüllen können“, betont Midyatli. Was wäre sonst die Konsequenz? „Es kann nicht sein, dass Frauen mit kleinen Kindern zu Hause bleiben müssen und auf diese Weise von den Kursen ausgeschlossen werden. Das ist ein großer Fehler, wenn wir über Integration sprechen. Wohin das führt, haben wir ja leider in der Vergangenheit gesehen. “ Deshalb werden die beiden Politikerinnen sich dafür einsetzen, dass entsprechende bürokratische Hürden abgebaut werden.
Außerdem wurde beim Besuch auch über das geplante Integrationsgesetz gesprochen. Dazu Serpil Midyatli: „Wenn diese Vorgaben kommen sollen, ist die Jamaika-Landesregierung gut beraten, zur Vorbereitung auch die Migranten-Selbsthilfeorganisationen einzubinden“, betont sie.